Die Pferde und Ich
Die meisten Menschen wählen ihre Ärzte mit Sorgfalt und Bedacht aus. Damit Sie dies auch für Ihr Pferd tun können, möchte ich mich Ihnen bezüglich des Themas Pferd kurz als reitender Tierarzt vorstellen. Ich reite seit dem 10. Lebensjahr, bin ehemaliges Mitglied des Bayernkaders Vielseitigkeit und durfte in den Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit jeweils bis in die Klasse M einreiten. Ich bin Reitlehrer (Trainer A - Leistungssport) und konnte mich einmal für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren.
Fast 2 Jahrzehnte bin ich Referentin des Bayerischen Reit- und Fahrverbandes und hielt dort unzählige Pferde-Seminare über Fütterung, Haltung, Reitlehre und Erste Hilfe ab. Wir als Familie besitzen einen Hannoveraner und ein Westfalen-Pony. Ich reite fast täglich, häufig zusammen mit einem unserer Kinder. Ein Highlight meiner dem Leistungssport folgenden Reitkarriere war die Teilnahme an einer Jagd auf der Insel Herrenchiemsee.
Seit 2001 behandle ich Pferde als Tierarzt.
Drei Dinge sind mir dabei besonders wichtig: Erstens, dass neben reinen mechanischen Verletzungen auch die Erkrankungsvielfalt der Inneren Medizin als Ursache für Probleme erkannt wird. So kann die Ursache einer Lahmheit zum Beispiel auch in einer Stoffwechselerkrankung liegen. Zweitens, dass Sie für Ihr Pferd immer mich persönlich als langjährig erfahrenen Praxisinhaber und nicht wechselnde Assistenztierärzte als Ansprechpartner zur Verfügung haben. Drittens, dass Ihr Pferd von mir frühzeitig in eine der mit mir zusammenarbeitenden Pferdekliniken überwiesen wird, wenn technisch aufwendige Untersuchungen oder Behandlungen wie zum Beispiel Operationen notwendig sind, die im Heimatstall nicht durchgeführt werden können.
Gesundheitscheck
Jeder Reiter hat mit seinem Partner Pferd ganz unterschiedliche Ziele.
Ob grosse oder kleine Ziele - eine stabile Gesundheit ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen gemeinsamen Weg. Wenn sich beisspielsweise trotz eines guten Trainingsplanes der Muskelzuwachs in Grenzen hält, so könnte eine Leberschwäche die Ursache sein.
Nur eine tiermedizinische Untersuchung kann zeigen, wie es um den Gesundheitszustand Ihres Pferdes bestellt ist.
Die gründliche Allgemeinuntersuchung und eine Blutentnahme für die umfassende Analyse des Blutbildes zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit der Organe bilden die Basis des Gesundheitschecks. Insbesondere auch den Hufen muss große Aufmerksamkeit geschenkt werden, sollen sie doch Reiter und Pferd ein Leben lang sicher tragen. Die Untersuchung von Kot, Haut, Fell und zahlreiche Spezialuntersuchungen wie zum Beispiel die der Augen oder Zähne können sich bei Bedarf anschliessen.
Impfungen
Wir alles wissen, wie wichtig Impfungen für die Gesundheit von uns Menschen sind. Nicht anders verhält es sich bei unserem Partner Pferd. Influenza (Pferdegrippe) und Tetanus (Wundstarrkrampf) sind ernstzunehmende Erkrankungen, die ein unbeschwertes Reiten langfristig oder gar für immer gefährden können, weswegen die regelmäßige Impfung des Pferdes richtigerweise für die meisten Pferdebesitzer selbstverständlich geworden ist.
Aufbautraining
Wenn Reiter und Pferd nicht zueinander finden, dann kann das natürlich am Reiter liegen. Häufig kommen als Ursache aber auch körperliche Trainingsdefizite des Pferdes in Frage, die verhindern, dass das Pferd das leisten kann, was der Reiter von seinem Partner Pferd möchte. So kann beispielsweise ein gezieltes Aufbautraining für die Rückenmuskulatur dabei helfen, dass das Pferd besser “über den Rücken läuft”. Das wiederum führt dazu, dass der Reiter besser sitzen kann, was in Folge den Rücken des Pferdes schont. Dieser beispielhafte Wirkungsmechanismus zeigt, welch enorme Auswirkungen auf Reiter und Pferd eine Verbesserung der muskulären Trainingssituation ein individuell auf die Probleme des Pferdes abgestimmtes Aufbautraining hat.
Ernährungsberatung
Nicht selten ist eine nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Pferdes und Ihre Ziele als Reiter abgestimmte Ernährung die Ursache für zahlreiche Probleme. Während zum Beispiel der Pferdebesitzer bei einem Hochleistungspferd um spezielles Zusatzfutter nicht herumkommt, kann das selbe Futter das ansonsten ausgeglichene Freizeitpferd unrittig machen oder gar ernsthaft schädigen. Nur eine sinnvolle Fütterung kann den Gesundheitszustand unserer Pferde dauerhaft stärken.